Am Mittwoch, den 26.07.2016, war der Weimarer Kulturexpress zu Gast bei den 7. und 8. Klassen der Josef-Zerhoch-Mittelschule Peißenberg.
Zwei junge und äußerst talentierte Schauspieler zeigten vor dem gebannt folgenden Publikum, auf der Bühne des Pfarrsaals von St. Barbara, das inhaltlich topaktuelle Theaterstück „Fremde Heimat“, (Inhalt siehe unten). Geschickt präsentierten die beiden Darsteller die Geschichte des jungen Asylanten Daniel und seiner deutschen Freundin Marie und schafften es dabei, nicht nur die unterschiedlichsten Emotionen zu erzeugen und zu unterhalten, sondern auch Denkanstöße zu den Themen Angst, Vorurteile zu geben.
Nach der 60-minütigen Aufführung hatten die Schüler Gelegenheit sich zum Stück und seinen Inhalten mit eigenen Gedanken zu äußern. Die beiden Darsteller moderierten souverän die Gespräche und es wurde deutlich, wie wichtig es ist miteinander zu sprechen, um Vorurteilen vorzubeugen bzw. diese aus der Welt zu schaffen, was in unserer heutigen, unruhigen und angsterfüllten Zeit wichtiger denn je geworden ist.
Zum Inhalt von „Fremde Heimat“
(Quelle: Webseite des Weimarer Kulturexpress)
Daniel kommt nicht von hier. Aber er möchte hier leben. Ganz normal, wie alle Jugendlichen. Zusammen mit seinen Eltern und seiner Schwester. Seine Großeltern fehlen ihm. Sie sind in der Heimat geblieben, die ihm zwar vertraut, aber gefährlich ist. Großvater ist alt und krank, er würde die Strapazen einer Flucht nicht überstehen. Sowohl im Heimatland, als auch auf der Flucht war Angst der ständige Begleiter der Familie.
In Deutschland trifft Daniel auf Marie. Während ihrer Begegnungen nähern sich die beiden nach und nach an. Während Marie sich zwischen Verständnis und Vorurteilen hin- und hergerissen fühlt, muss Daniel lernen, sich anzupassen. Beide machen dabei Fehler, beide müssen sich immer wieder bemühen, den anderen zu verstehen. Und beide müssen ihre Beziehung gegenüber Dritten verteidigen.
Mit dem Theaterstück „Fremde Heimat“ erzählt der Weimarer Kultur-Express sowohl ernsthaft als auch humorvoll auf der einen Seite die Lebensgeschichte eines jungen Ausländers und spricht damit das Einfühlungsvermögen der Zuschauer für Menschen in Flucht- und Asylsituationen an.
Die Geschichte und das Umfeld Maries stehen auf der anderen Seite für die Ängste und Vorurteile der einheimischen Jugendlichen, die hier ernst genommen und abgebaut werden. Aber sie steht auch stellvertretend für die Menschen, die sich in der Flüchtlingshilfe engagieren.
Neben dem menschlichen Verständnis geht es auch um das politische Verständnis der Ursachen für die Massenfluchten, die wir momentan erleben.